ARCHIV 2020

 

10.12.2020

Haltepunkt heißt bald OWL-Arena

13.11.2020

Auch während Corona OS-Bahn-Fortschitte - Initiativen sprachen mit Planungsgesellschaft

30.09.2020

"Das ist grob fahrlässig": Vater ärgert sich über gefährliche Bahngleise

23.09.2020

Amprions Mammutaktion: Diese Zugfahrt ist so teuer wie ein Haus

03.09.2020

Ein kurzer Zaun am Bahnhof soll Leben retten

21.08.2020

15 Jahre Haller Willem - Grüne: "Landesregierung muss 30-Minuten-Takt auf die Schiene setzen"

30.07.2020

Umsetzung des durchgehenden Halbstundentaktes auf dem „Haller Willem“ RB 75

28.05.2020

Durchmarsch der Privaten - Vor 20 Jahren startete die Eurobahn in Bielefeld – Kritik von Pro Bahn

18.05.2020

Landtagsabgeordnete unterstützen Halbstundentakt

27.04.2020

OS-Bahn-Planungen auch in Corona-Zeiten - Initiativen sprachen mit PlaNOS über Sachstände

18.04.2020

Haller Willem fährt wieder regulär - aber mit besonderen Vorgaben

30.03.2020

RB 75 "Haller Willem": Schienenersatzverkehr zwischen Bielefeld und Quelle

24.03.2020

Weniger Platz für Bahnfahrer: Ansteckungsgefahr im Haller Willem?

21.03.2020

Coronavirus: Auch Nordwestbahn schränkt Fahrten ein

04.03.2020

„Talent“-Flotte unter Diesel läuft aus

17.01.2020

Fahrradplätze, WLAN und Video-Sicherheit - Bahnhofspaten sprachen über Haller Willem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.12.2020
Bericht:
HK


Haltepunkt heißt bald OWL-Arena

Altkreis Halle – Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember wird es auf der Haller-Willem-Linie (RB 75) einige Änderungen geben, teilt die Nordwestbahn mit. Das Angebot auf der Linie RB 75 wird dahingehend erweitert, dass die Spätfahrten mit den Abfahrtszeiten um 23.12 Uhr ab Osnabrück und 23.29 ab Bielefeld statt wie bisher nicht nur an den Freitagen und Samstagen, sondern fortan auch immer vor Feiertagen verkehren. Mit dem attraktiveren Angebot sollen vor allem „Nachtschwärmer“ angesprochen werden, das Auto stehen zu lassen und die Züge für die Hin- und Rückfahrt zu Abendveranstaltungen zu nutzen.

Ein Zughalt wird umbenannt: Aus „Halle Gerry-Weber-Stadion“ wird „Halle Westf. OWL-Arena“. In den Online- und Automatenfahrplänen wird die neue Bezeichnung ab Fahrplanwechsel, bei den Durchsagen in den Zügen voraussichtlich ab Februar 2021 verwendet. In den gedruckten Fahrplänen konnte die Namens-Änderung nicht mehr berücksichtigt werden. Alle Taschenfahrpläne sind in Kürze in den bekannten Anlaufstellen wie Fahrkartenvorverkaufsstellen, Reisezentren, Touristik und Bürgerbüros entlang der Strecke erhältlich und ab sofort auf www.nordwestbahn.de zu finden. Alle Fahrplandaten sind in den digitalen Auskunftsmedien (zum Beispiel www.bahn.de= abrufbar.

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13.11.2020
Bericht:
IHW


Auch während Corona OS-Bahn-Fortschitte - Initiativen sprachen mit Planungsgesellschaft

Osnabrück – Auch in Corona-Zeiten kommen die Planungen für die OS-Bahn-Projekte voran. Über die zukünftigen Bahnhalte Osnabrück-Rosenplatz, Belm-Vehrte und Alfhausen sowie den 30-Minuten-Takt für den Haller Willem und die Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn informierten sich die entsprechenden Initiativen jetzt bei der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS).

Demnach sind die Planungsunterlagen für den Bahnhalt Rosenplatz inzwischen dem Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung vorgelegt worden. Das notwendige Planfeststellungsverfahren soll in zwei Jahren abgeschlossen sein. Von der südlich vom Bahnhalt geplanten Kita wird eine Belebung des Quartiers erwartet. Nach dem Bau des Bahnhaltes mit Sperrpausen sollen die ersten Züge im Dezember 2024 am Rosenplatz halten.

Etwa ein bis zwei Jahre später sollen Züge auch in Vehrte und Belm wieder halten. Geprüft wird noch, ob es in Vehrte ein Abstell- oder ein Wendegleis geben soll. Ein Projektmanager ist eingesetzt und die ersten Planungsaufträge sind erteilt.

Wie das Fahrplanangebot auf den Strecken Osnabrück-Oldenburg sowie Osnabrück-Vechta verbessert und Alfhausen wieder ans Bahnnetz angeschlossen werden kann, soll ein Gutachten der Landesnahverkehrsgesellschaft bis Anfang 2021 klären. Neue, emissionsfreie besonders spurtstarke Fahrzeuge, höhere Fahrtgeschwindigkeiten, abschnittsweise Zweigleisigkeit und Elektrifizierung gehören zu den untersuchten Optionen. Ziel ist der durchgängige Halbstundentakt zwischen Osnabrück und Oldenburg.

Der rückt auch für den Haller Willem näher. Von Halle bis Bielefeld wird bereits alle 30 Minuten gefahren. Für den Abschnitt Halle-Osnabrück soll eine Untersuchung im ersten Quartal 2021 über die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten für eine Fahrplanverdichtung Auskunft geben. Angedacht ist neben der derzeitigen Regionalbahn ein schnellerer Regionalexpress mit kürzerer Fahrtzeit, der die Bahnhalte mit den größeren Fahrgastzahlen bedient.

Für die Tecklenburger Nordbahn (Osnabrück-Recke) wird Anfang 2021 Klärung erwartet, ob es für einen Ausbau einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor gibt. In diesem Fall ist es Sache des zuständigen Regionalrates, die Realisierung beim Land NRW anzumelden, das dann über die Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes entscheidet. Dafür hat Landesverkehrsminister Wüst bereits Unterstützung signalisiert.

Auch beim überregionalen Bahnverkehr stehen für die Region Osnabrück nach Auskunft der PlaNOS Verbesserungen in Aussicht. So ist im Zielfahrplan des Deutschlandtakes ein Stundentakt zwischen Berlin und Amsterdam über Osnabrück vorgesehen. Auch die Umsteigemöglichkeiten am Osnabrücker Hauptbahnhof sollen sich spürbar verbessern. Schon ab 2023 werden230 km/h- schnelle Intercity-Züge die Fahrzeit nach Berlin um rund 20 Minuten verkürzen. Die Fernverkehrsverbindung Rhein-/Ruhrgebiet – Osnabrück – Hamburg wird in den nächsten Jahren Schritt für Schritt zu einem 30-Minuten-Takt ausgebaut.

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30.09.2020
Bericht:
HK


"Das ist grob fahrlässig": Vater ärgert sich über gefährliche Bahngleise

Ein Anwohner befürchtet schlimme Unfälle an der Bahnlinie, da Kinder die Gleise problemlos betreten könnten. Die Schuldfrage wäre in dem Fall aber schnell geklärt.

Halle - Lediglich eine etwa fünf Meter breite Rasenfläche trennt die Gleise des Haller Willem zwischen Schloerstraße und Neulehenstraße von dem parallel verlaufenden Fuß- und Radweg. „Das ist doch grob fahrlässig. Muss den erst etwas passieren, bevor hier jemand reagiert", sagt Bilal Saricioglu. Er wohnt mit seiner Familie unweit der Gleise und hat Angst, dass seine beiden Kinder im Alter von eineinhalb und drei Jahren, auf die Gleise laufen.

Gleis ohne Zaun: Eine Gefahr für Kinder (© Uwe Pollmeier) Er habe sich bereits vor etwa zwei Wochen per E-Mail an die Stadt Halle gewandt, jedoch bisher keine Antwort erhalten. Für ihn sei es nur eine Frage der Zeit, bis hier etwas passiert. „Hier kommt jede halbe Stunde ein Zug vorbei und die sind ja auch nicht gerade langsam unterwegs", sagt Saricioglu. Gerade sein älterer Sohn sei „zugverrückt". Er schaue sich immer am Fenster die vorbeifahrenden Züge an. Saricioglu hofft, dass es bei dieser Distanz bleibt und sie Sohn nicht auf die Idee kommt, sich die vorbeirauschenden Züge mal aus nächster Nähe anzuschauen.

„Für die Infrastruktur ist die DB Netz AG verantwortlich. Wir mieten ja sozusagen nur die Strecke", sagt Karin C. Punghorst, Pressesprecherin der Nordwestbahn, die den Haller Willem zwischen Bielefeld und Osnabrück pendeln lässt. Eine Bahnsprecherin teilt auf Anfrage des Haller Kreisblatts mit, dass „aktuell keine Pläne bekannt, die besagte Stelle einzuzäunen". Trotz klarer Regeln und Hinweisschilder käme es an Bahnanlagen leider immer wieder dazu, dass nicht nur Erwachsene durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit ihr Leben und das anderer gefährden, sondern auch Jugendliche und Kinder. Die Deutsche Bahn verfügt, so teilt die Sprecherin mit, bundesweit über ein Streckennetz von knapp 34.000 Kilometern Länge, das auch durch bewohnte Gebiete führt. Somit wäre ein Zaun mit einer Länge, die zweimal um den Äquator reicht, erforderlich. Die Bahn setze daher auf intensive Aufklärungs- und Präventionsarbeit.

Straßen werden auch nicht eingezäunt

Eckhard Hoffmann von der Stadt Halle erklärt, dass die Bahn nur ganz selten ihre Anlagen einzäune und dass sich auch nicht dazu verpflichtet sei. „An einzelnen Stellen haben wir als Stadt Sicherungsmaßnahmen vorgenommen", sagt Hoffmann. Dabei sei es um Stellen gegangen, die man als Punkte wahrgenommen habe, an denen Bürger gerne mal aus Abkürzungszwecken den Weg über die Gleise nehmen. So habe es etwa lange Zeit eine kurze, aber eben auch gefährliche Fußwegverbindung unweit der Bredenstraße zwischen der Grundschule Gartnisch und dem Neubaugebiet Weidenkamp. Generell sei es eben so, dass Eltern die Aufsichtspflicht über ihre Kinder haben. „Die Eltern sind haftbar, wenn etwas geschieht", sagt Hoffmann.

Ein entsprechendes Urteil des Oberlandesgerichts Hamm existiert bereits seit 1977. Demnach sei es „allgemein bekannt, dass Bahnanlagen nicht betreten werden dürfen". Die Verkehrssicherungspflicht könne nicht in eine allgemeine Unfallverhütungsvorschrift ausgeweitet werden. So könne ja auch nicht verlangt werden, Bürgersteige an stark befahrenen Straßen durch Zäune abzugrenzen oder den Zugang zu Flüssen und Seen komplett zu versperren.

Zäune können nur im Zuge des Baus einer neuen Bahnanlage aufgestellt werden, wenn besondere Verhältnisse, wie etwa ein Kindergarten in unmittelbarer Nähe, dies rechtfertigen. Die Kosten dafür wären dann jedoch von den neu hinzugekommenen Anrainern zu tragen.

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23.09.2020
Bericht:
HK


Amprions Mammutaktion: Diese Zugfahrt ist so teuer wie ein Haus

Halle - Mehr als 40 gigantische Strommasten, Autobahnsperrungen, um neue Kabel zu ziehen, der Disput um eine Erdverkabelung in Borgholzhausen – die Energiewende macht sich im Altkreis deutlich bemerkbar. Dabei fand und findet ein wichtiger Teil der Arbeit fast unbemerkt nachts statt. Gleich vier Sonderfahrten waren nötig, um per Zug die neuen Transformatoren ins Hesselner Umspannwerk zu bringen. Dabei ist es mit einem einfachen Ticket für Sperrgut allerdings nicht getan.

Allein die Vorbereitung solch einer Transportfahrt braucht eine kleine Ewigkeit, erklärt der Eisenbahnbetriebsleiter von Amprion. „Das kann Jahre dauern", präzisiert Henrik Kastner. Der 54-Jährige organisiert und überwacht die bis zu 50 Trafotransporte jedes Jahr.

Hochspannungstransformatoren für Umspannwerke werden fast ausschließlich per Schiene transportiert. Der Grund sind nicht die enormen Abmessungen.

Der Gleisanschluss ist Präzisionsarbeit. Auf der Regionalbahnstrecke darf später nichts ruckeln. Foto: AmprionEin großer Trafo wiegt endmontiert bis zu 600 Tonnen

„Die Länge spielt keine Rolle", so Kastner. „Das Gewicht ist entscheidend." So ein demontierter Trafo sei bis zu 450 Tonnen schwer. Das liege vor allem am benötigten Kupfer. Es gebe kaum Spezialtransporter, die solche Gewichte tragen können. Und selbst wenn, werde jede kleinste Brücke ein echtes Problem. „Da bleibt der Zug als einzige Möglichkeit." Endmoniert bringe es ein 380-kV-Trafo, wie er seit kurzem in Hesseln steht, sogar auf 600 Tonnen.

Das ist auch der Grund, warum der Netzbetreiber jedes Jahr viel Geld ausgibt, um seine deutschlandweit 110 Kilometer Bahninfrastruktur am Leben zu erhalten. Neben technischen Arbeiten bedeute das auch regelmäßige Prüfungen. Tatsächlich würden manche Anschlüsse mehr als zehn Jahre nicht genutzt. Auch der Schienenstrang in Hesseln, der viele Jahre lang Brach lag, soll nicht aufgegeben werden.

Dabei existiert dort nicht einmal eine Weiche. Um einen Zug von der Haller-Willem-Strecke abfahren zu lassen, muss das Hauptgleis mit einem Trennschleifer durchgeschnitten und dann erneut verschweißt werden. „Das nennt man einen zungen- und herzstücklosen Abzweig", erklärt der Bahnprofi. In Hesseln habe man das in den vergangenen Wochen gleich mehrfach machen müssen.

„Allein die Lok kostet uns 5.000 Euro am Tag"

Insgesamt vier Fahrten waren nötig. Zwei, um den alten 220-kV-Transformator abzutransportieren, zwei weitere, um den Nachfolger anzuliefern. Gebaut wurde der neue Riesentrafo im Nürnberger Siemens-Werk. Dort wurde er auf einen Spezialzug aufgeladen. Der Koloss wird von einer angemieteten Lokomotive der „Vulkan Eifel Bahn" gezogen, einem privatwirtschaftlichen Charterzug-Anbieter. „Allein die Lok samt Führer kostet uns 5.000 Euro am Tag", erklärt Henrik Kastner. Zum Zug gehört auch ein Personenwagen, mit dem die nötigen Arbeiter fahren. Auf einem offenen Schwerlastwaggon steht der Trafo fest montiert.

Immer nachts, wenn der eigentliche Verkehr Pause macht, hatte sich der Zug aus Bayern Richtung NRW vorgearbeitet. „Politisch gibt es auf der Schiene nur noch Personenverkehr. Wir stören den Betriebsablauf", beschreibt der Amprion-Betriebsleiter eines der Dilemmata, die seine Arbeit so kompliziert machen. Um die Schienen zu schonen, schreiben die Gleiseigentümer außerdem vor, nur sehr langsam zu fahren. „Das kann sich über Wochen hinziehen", so Henrik Kastner.

Wenn der Trafo dann kurz vor seinem Ziel ist, muss der Arbeitsplan reibungslos funktionieren. Das Zeitfenster ist klein. Gegen 0.30 Uhr nachts endet der reguläre Fahrplan der Regionalbahn 75, des Haller-Willems. Dann können die Spezialtransporte anrollen.

Unter Flutlicht macht sich ein erfahrener Bautrupp mit schwerem Gerät ans Werk und öffnet und verschiebt das Gleis. Der Zug fährt zum Umspannwerk ein und der Abzweig wird wieder geschlossen. Wenn um 4.35 Uhr der erste Zug auf die Schiene fährt, muss die Baustelle schon wieder vollständig abgeräumt sein.

Und was kostet so eine Mammutaktion? Da will sich Amprion natürlich nicht zu tief in die Karten schauen lassen. Nur so viel verrät der Cheforganisator: „Für einen Trafotransport könnten sie sich in der Regel ein Häuschen bauen."

Bei den Trafos kalkulieren die Netzplaner mit einer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. Auf dem Hesselner Gleis-stummel kehrt jetzt also erstmal wieder Ruhe ein. Im April kommenden Jahres kehrt der Bautrupp aber noch einmal zurück, um das Abzweiggleis auszutauschen, dass mittlerweile deutlich gelitten hat.

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03.09.2020
Bericht:
NW


Ein kurzer Zaun am Bahnhof soll Leben retten

Bielefeld - Die Zeit der großen Umwege ist bald vorbei: Im Dezember soll die Unterführung unter den Bahngleisen und dem Ostwestfalendamm hindurch - von Brackwede nach Quelle - wieder genutzt werden können. Dann ist die neue Personenunterführung soweit fertiggestellt, dass die Bahnsteige am Bahnhof Brackwede ebenfalls auf diesem Weg erreicht werden können. Die große Behelfsbrücke wird damit überflüssig und außer Betrieb genommen. Die 17 Millionen Euro teure Modernisierung des Bahnhofes ist nach dem Spatenstich vor eineinhalb Jahren sichtbar weit fortgeschritten.

Die Modernisierung des Bahnhofes Brackwede, die rund 17 Millionen Euro kostet, hat sichtbare Fortschritte gemacht. | © Susanne Lahr Die Bahnsteige 1/2 und 3/4 sind nun von 50 auf 76 Zentimeter angehoben, und somit ist ein höhengleicher Einstieg in die Züge jetzt gegeben. Der Bahnsteige 5/6 sind vor Jahren für den "Haller Willem" bereits modernisiert worden, müssen weniger umfangreich angepasst werden. Außerdem sind einige Bahnsteige teils von 190 auf 220 Meter verlängert worden, damit sie auch von den neuen Fahrzeugen des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) angefahren werden können.

Die Bahnsteige sind hellgrau-dunkelgrau gepflastert, helle Schraffur-Steine zeigen das Blinden-Leitsystem an, es gibt neue Wetterschutzhäuschen, neue Sitzmöbel, neue Beleuchtung - so wie es bei den Stationsmodernisierungen der Deutschen Bahn mittlerweile üblich ist. Worauf die Bahnkunden noch etwas länger warten müssen, ist die vollständige Barrierefreiheit des Brackweder Bahnhofes. Die Aufzüge können erst eingebaut werden, wenn die Personenunterführung mit den Aufzugsschächten soweit fertiggestellt ist. Dies wird erst im Laufe des nächsten Jahres der Fall sein. So lange sollten mobilitätseingeschränkte Kunden lieber noch den Hauptbahnhof ansteuern.

Derzeit laufen die Arbeiten unter der Erde und an den Zugängen. Vom Bahnhofsvorplatz können die Fahrgäste später einerseits direkt über eine Treppenanlage in die Unterführung und zu den Aufzügen gelangen, oder über eine langgezogene Rampenanlage auf der gegenüberliegenden Seite. Fahrradfahrer sollten sich schon jetzt daran gewöhnen, dass sie schieben müssen, egal ob sie auf die Bahnsteige oder von und nach Quelle unterwegs sind.

Ganz wichtig ist auch ein Zaun, der direkt vor dem ockerfarbene Empfangsgebäude des Brackweder Bahnhofs von 1892 am Gleis 1 errichtet worden ist. Er soll verhindern, dass Menschen die Abkürzung über die Gleise nehmen, um schnell noch einen Zug zu erreichen. Solche Abenteuer haben in der Vergangenheit bereits mehrfach zu tödlichen Unfällen geführt. Der ICE beispielsweise rauscht in Brackwede bereits mit Tempo 160 vorbei.

Ab Oktober mehr Parkraum

Die für die Baufirmen aufgestellten Container sollen nach NW-Informationen bereits im Oktober abgebaut sein, so dass dann wieder mehr Parkplätze für Bahnkunden neben dem Bahnhofsgebäude zur Verfügung stehen. Geplant ist, die Behelfsbrücke über die Gleise nach dem Winter im März oder April rückzubauen. Im Anschluss werden die Bahnsteige in diesen Bereichen endgültig fertiggestellt.

Die Modernisierung des Bahnhofes braucht eine besondere Logistik, da die Bahnsteige "unter dem rollenden Rad", also während des laufenden Betriebs erneuert werden. Gerade in dieser Phase ist im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet worden. In Brackwede gibt es täglich etwa 110 Zughalte, und der Bahnhof wird laut Bahn im Schnitt von 3.350 Fahrgästen genutzt.

Mit dem Investitionsvolumen von 17 Millionen Euro handelt es sich um die umfangreichste Bahnhofmodernisierung der DB im Raum Ostwestfalen-Lippe. Finanziert wird sie über das Land NRW, die Deutsche Bahn und zum größten Teil durch den Verbund Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Noch nicht entschieden ist, wie es vor dem Bahnhof Brackwede weitergeht. Eigentlich sollten dort der Vorplatz und der Fernbusbahnhof umgestaltet und verbessert werden. Doch mittlerweile gibt es genügend Stimmen, die die Fernbusse künftig hinter dem Hauptbahnhof an der Joseph-Masolle-Straße sehen wollen. Diese Pläne sind derzeit auf Eis gelegt.

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21.08.2020
Bericht:
NOZ


15 Jahre Haller Willem - Grüne: "Landesregierung muss 30-Minuten-Takt auf die Schiene setzen"

Anlässlich des 15. Geburtstags des "Haller Willem", der im Juni 2005 als erste Strecke in Niedersachsen reaktiviert wurde, hat der Osnabrücker Landtagsabgeordnete der Grünen, Volker Bajus, die Landesregierung  per "Kleiner Anfrage" um Auskunft gebeten , was sie unternimmt, um den 30-Minuten-Takt auch auf dem niedersächsischen Streckenteil umzusetzen. Warum die Antwort aus seiner Sicht enttäuschend ausfällt.

"In der vorliegenden Antwort gibt es zwar viele lobende Worte für die Erfolgsgeschichte dieser wichtigen Regionallinie zwischen Osnabrück und Bielefeld sowie den von der Region geforderten 30 Minuten Takt. Was aber fehlt sind konkrete Taten", kritisiert der Osnabrücker Grünen-Landtagsabgeordnete Volker Bajus den bestehenden Stillstand hinsichtlich einer Weiterentwicklung der Bahnverbindung. Eine schlechte Ausrede folge der anderen, und das Osnabrücker Land werde vertröstet. Bajus: "Faktisch passiert aber nichts."

Bajus: Es fehlt am politischen Willen der Landesregierung

Zu den Punkten der "Kleinen Anfrage" führt die Landesregierung aus, dass im Bereich zwischen Bielefeld und Halle, wo der "Haller Willem" in der Woche zu den Hauptverkehrszeiten im Halbstundentakt verkehrt, täglich zwischen 2200 und 2700 Fahrgäste die Bahnverbindung nutzen. Im niedersächsischen Abschnitt bis Osnabrück seien es zwischen 1000 und 1100 Nutzer. 

Die Einschätzung der Landesregierung lautet aber angesichts der Zahlen: "Die aktuelle Nachfrage rechtfertigt derzeit keinen 30-Minuten-Takt." Gleichwohl setze sich die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) für eine Verbesserung des Angebots auf dem Haller Willem ein. Darüber hinaus sei die Einrichtung eines Halbstundentakts ein Teilprojekt des "OS-Bahnkonzeptes 2025-plus", mit dem mittel- bis langfristig Verbesserungen auf allen Bahnstrecken nach Osnabrück sowie eine bessere Verknüpfung mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erreicht werden sollen, heißt es weiter in der Antwort auf die  Grünen-Anfrage.

Grundsätzlich habe sich die Haltung der Landesregierung zu einem vernünftigen 30-Minuten-Takt nicht geändert und sei nach wie vor "grundsätzlich positiv", lautet die Sichtweise des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. 

Bajus kritisiert hier, dass in Hannover immer auf Gespräche der zuständigen Landesnahverkehrsgesellschaft mit der nordrhein-westfälischen Seite verwiesen werde, in denen es mögliche Fahrplankonzepte und die Prüfung der Infrastruktur Thema seien. Bajus: "Dies verzögert sich aber, weil möglicherweise eine 'Umstellung auf Akku-Triebwagen mit anderen fahrdynamischen Eigenschaften' kommt. So geht das nun schon seit Jahren."   

Die LNVG rechtfertige ihre Passivität mit den im Vergleich zum NRW-Abschnitt geringeren Fahrgastzahlen. Das ist für den Grünen-Landtagsabgeordneten eine verquere Logik: "Schließlich sind in NRW die Fahrgastzahlen höher, weil es ein besseres Angebot und den 30 Minuten Takt gibt."

Für Bajus ist offensichtlich: "Es fehlt es am politischen Willen der Landesregierung, über eine offensive Angebotspolitik den Regionalverkehr attraktiv zu machen, wie dies in NRW gut funktioniert." Dafür habe er kein Verständnis. 

Eigentlich breiter Konsens beim Ausbau des Nahverkehrs

Die angeblich ungeklärten Fragen des Begegnungsverkehrs sind nach seinen Angaben von den regionalen Verkehrsgesellschaften bereits angegangen worden. Schließlich sei der öffentliche Verkehr in der Region Osnabrück ein Riesenthema. 

"Wir waren uns parteiübergreifend eigentlich einig, dass das Angebot dringend ausgebaut werden muss. Die Politik, auch die Vertreterinnen und Vertreter der Regierungsparteien von CDU und SPD im Osnabrücker Land, sollten Verkehrsminister Althusmann von der CDU daher beim Wort nehmen und ihn drängen, das Projekt 30 Minuten-Takt endlich auf die Schiene zu setzen", fordert Bajus, dass endlich Fortschritte bei der Verbesserung des Angebots erzielt werden.

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30.07.2020
Bericht:
IHW


Umsetzung des durchgehenden Halbstundentaktes auf dem „Haller Willem“ RB 75

Dissen – Bei einem Treffen des neuen Dissener Bürgermeisters Eugen Görlitz mit Mitgliedern der Initiative Haller Willem am ehemaligen Stellwärterhäuschen in Dissen (Foto), sagte dieser die volle Unterstützung für dieses Vorhaben zu. Nach den jahrelangen Bemühungen gelte es jetzt, die Umsetzung zu beschleunigen.

Ein geringerer Zeitabstand zwischen Bahnankunft und Arbeitsbeginn sowie Arbeitsende und Bahnstart werde das Interesse von Beschäftigten erhöhen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen, so die übereinstimmende Überzeugung. Nach dem Vorbild der Firma Storck (Halle), wo die Kosten des Jobtickets zur Hälfte vom Betrieb getragen werden, könne das Interesse zur Nutzung der Bahn gefördert und Parkfläche auf Betriebsgelände eingespart werden. Wichtig seien zudem Verlässlichkeit und Pünktlichkeit, wo der Haller Willem im Vergleich eine Spitzenposition einnehme.

An den Vorschlag zur Errichtung eines Bahnhaltes Gräfenwiese erinnerte IHW-Mitglied Ernst Haase. Dadurch könne insbesondere Beschäftigten im Gewerbegebiet Dissen-Süd ein Angebot gemacht werden. Görlitz versicherte, dass die benötigten Flächen im Wesentlichen von der Stadt Dissen nahezu gesichert seien. Nach IHW-Auffassung kann dafür eine Lösung im Zusammenhang mit dem Halbstundentakt gefunden werden, der zwischen Dissen und Westbarthausen einen weiteren Begegnungspunkt benötigt.

Dafür sind nach IHW-Informationen die Planungen bereits im Gange. Erforderlich seien etwa 10 Mio. Euro gemeinsam mit dem zweiten weiteren Begegnungspunkt in Oesede. Dafür werde aktuell die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes vorbereitet. Die Verkehrsgesellschaft des Landkreises Osnabrück (VLO) habe sich bereit erklärt, beide Begegnungspunkte zu bauen. Dazu gebe es die Bereitschaft der Deutschen Bahn (DB), die bisher am Bahnhof Dissen liegende Infrastrukturgrenze in Richtung Westbarthausen zu verlegen. Die IHW setzt hier auch auf die neue Landrätin des Landkreises Osnabrück, Anna Kebschull. Sie soll die Verantwortlichen an einen Tisch zu holen, um die Realisierung des 30-Minuten-Taktes entscheidend voranzubringen. Görlitz versprach, die für den Kreis zuständigen Landtagsabgeordneten anzusprechen, die Landesnahverkehrsgesellschaft zur Unterstützung zu bewegen.

Thema des Treffens war auch eine noch immer fehlende öffentliche Toilette am Bahnhof Dissen für wartende Fahrgäste. Görlitz sah die Chance auf Berücksichtigung bei der anstehenden Bebauung auf dem leerstehenden Grundstück am Park und Ride Parkplatz gegenüber dem Bahnhof. Dieses Anliegen sowie die Sauberkeit des Bahnsteiges und des Bahnhofsvorplatzes werde er auch gegenüber der DB ansprechen. Haase empfahl, trotz des bestehenden Rauchverbotes „Kippenfänger“ aufzustellen, um den Fahrgästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten.

Anlässlich des jüngsten Todesfalles einer sich widerrechtlich auf den Gleisen befindlichen Person, wurde auch die Frage der Sicherheit angesprochen. Görlitz kündigte nach Rücksprache mit der DB das Aufstellen weiterer Verbotsschilder an. Allerdings ist nach IHW-Auffassung gegen das immer wieder vorkommende Betreten  der Bahntrasse ein schärferes Vorgehen der Bahnpolizei mit empfindlichen Bußgeldern erforderlich, da nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Fahrgäste und das des Triebfahrzeugführers gefährdet werde.

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25.05.2020
Bericht:
WB


Durchmarsch der Privaten - Vor 20 Jahren startete die Eurobahn in Bielefeld – Kritik von Pro Bahn

Bielefeld - An diesem Donnerstag ist es genau 20 Jahre her, dass die Eurobahn ihre ersten beiden Strecken in Ostwestfalen-Lippe in Betrieb genommen hat. Von Bielefeld aus fährt sie seitdem mit der „Ravensberger Bahn“ nach Rahden im Kreis Minden-Lübbecke und dem „Lipperländer“ südwärts nach Lemgo.

Mit dem „Leineweber“ setzt sie die Fahrt heute weiter nach Detmold und sogar Altenbeken fort. Zudem verbindet sie mit dem „Warendorfer“ Bielefeld und Münster. Ihre Ems-Börde-Bahn fährt von Hamm zum einen nach Bielefeld, zum anderen nach Paderborn und Warburg.

Meilenstein der Privatisierung

Das Unternehmen Eurobahn ist eine Tochter von Keolis, das wiederum dem französischen Eisenbahnkonzern SNCF gehört. Für den schienengebundenen Nahverkehr in der Region war der Einstieg ein Meilenstein auf dem Weg der Privatisierung. Heute bedient der frühere Monopolist, die Deutsche Bahn AG, in Ostwestfalen-Lippe keine einzige Nahverkehrsstrecke mehr. Zuletzt hat National Express, das der britischen NX Group gehört, im Dezember 2019 von der DB Regio die Nahverkehrsstrecken von Köln bzw. Düsseldorf über Bielefeld nach Minden übernommen. Dort verkehrt jetzt der RRX.

Ein Jahr länger fährt Abellio/Westfalen-Bahn ebenfalls einen RRX von Düsseldorf nach Kassel. Die Linie durchquert das Hochstift und den Süden von OWL. Die Westfalen-Bahn fährt zudem von Bielefeld sowie von Osnabrück über Löhne nach Minden. Die Strecken Bielefeld-Paderborn (Sennebahn), Bielefeld-Osnabrück (Haller Willem) und einige mehr werden von der Nordwestbahn bedient, die zu dem französischen Konzern Transdev gehört.

Auf und Ab

Während Eurobahn-Chefin Magali Euverte den Geburtstag vor allem zum Anlass für einen positiven Blick in die Zukunft nimmt, ist der Blick zurück durchaus gespalten. Willi Wächter (Oerlinghausen), OWL-Bezirksvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, sieht ein Auf und Ab. In den Anfangsjahren hätten viele das frische Outfit, die Zuverlässigkeit und die Freundlichkeit des Personals geschätzt. So zwischen 2012 und 2016 aber sei der Fahrzeugpark in die Jahre gekommen. Ausfälle bei Maschinen und auch beim Personal sorgten für Verspätungen und für Frust bei den Fahrgästen. Wächter: „Wenn ein Nahverkehrszug, der nur einmal in der Stunde fährt, ausfällt, kommt der Arbeitnehmer, der ihn nutzt, eben eine Stunde zu spät am Arbeitsplatz an. Das toleriert kein Unternehmer.“

Zwei Abmahnungen

Negative Höhepunkte waren für die Eurobahn zwei Abmahnungen des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) im Februar und Dezember 2018 wegen Nichterfüllung vertraglicher Abmachungen. Inzwischen habe sich die Eurobahn gebessert, sagt NWL-Sprecher Uli Beele. Die Benotung liege über dem Durchschnitt. Für Fahrgäste belastend waren aber auch bis Anfang Februar 2020 dauernde mehrwöchige Streiks.

Was den Marktanteil betrifft, so ist die Eurobahn, die ihren Hauptsitz inzwischen in Düsseldorf hat, mit 14,2 Prozent nach der Deutschen Bahn (60,9) die Nummer 2 im NRW-Nahverkehr. Auf Platz 3 folgt Abellio/Westfalen-Bahn (8,7) vor Transdev/Nordwestbahn (7,2) und National Express (4,7).

Der Durchmarsch der privaten Bahnbetreiber hat aus Sicht Wächters negative Folgen für das Schienennetz, das sich in der Obhut von DB Netz befindet. Sie zeige wenig Interesse, Strecken zu modernisieren, die die DB nicht selbst befahre, meinte Wächter mit Hinweis auf „den langwierigen Kampf für die Elektrifizierung Bielefeld-Lemgo“. Wenn die Deutsche Bahn aber nur aktiv werde, sobald der Staat 100 Prozent der Finanzierung übernehme, dann sei es besser, das Schienennetz in Ostwestfalen-Lippe in die Hände einer kommunalen Trägergesellschaft zu geben, forderte der Sprecher von Pro Bahn.

Weniger Autoverkehr und weniger ÖPNV

Im April haben Autofahrer in Deutschland 25 Prozent weniger Kilometer zurückgelegt als sonst im Monatsdurchschnitt. Sie stiegen aber nicht auf den öffentlichen Nahverkehr um, wie eine Studie ergab, die die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) am Mittwoch veröffentlichte.

Die geringere Fahrleistung hing laut DAT direkt mit der stark gestiegenen Kurz- und Home-Office-Arbeit in Zeiten von Corona zusammen. Auch seien die Menschen seltener aus Freizeitgründen ins Auto gestiegen. Allerdings nutzten wegen Corona auch weniger Autofahrer den ÖPNV; 77 Prozent wollen ihn auch in Zukunft nicht stärker nutzen, erklärt die DAT, die im Auftrag der Autoindustrie agiert.

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18.05.2020
Bericht:
IHW


Landtagsabgeordnete unterstützen Halbstundentakt

Dissen – Unterstützung für den 30-Minuten-Takt über Bielefeld-Halle hinaus bis Osnabrück haben Martin Bäumer (CDU), Guido Pott (SPD) und Volker Bajus (Grüne) zugesagt. Die Initiative Haller Willem (IHW) hatte die heimischen Abgeordneten des niedersächsischen Landtages um Fürsprache gegenüber Wirtschaftsministerium und Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) gebeten, um die Realisierung voranzubringen.

„So ganz untätig scheint mit die LNVG nicht“ kommentierte Bäumer gegenüber der IHW eine Auskunft von LNVG-Chefin Carmen Schwabl, die er um Sachstandsmitteilung gebeten hatte. Demnach stelle die LNVG mit dem NWL als zuständigem Aufgabenträger für den Schienennahverkehr auf NRW-Seite bereits konzeptionelle Fahrplanüberlegungen für den Halbstundentakt auf der Gesamtstrecke des Haller Willem an.

„Es ist dabei absehbar, dass ein Halbstundentakt nur mit Infrastrukturmaßnahmen sowohl in NRW als auch in Niedersachsen realisierbar ist“, schrieb Schwabl. Der NWL habe in den vergangenen Monaten untersucht, ob die Strecke für einen Einsatz von Akku-Triebwagen geeignet sei. Da diese Triebwagen andere fahrdynamische Eigenschaften als Dieseltriebwagen besäßen, habe dies Einfluss auf Fahrplankonzept und Infrastrukturausbau.

Ein für Februar 2020 geplantes Gespräch mit dem NWL zur Abstimmung des weiteren Vorgehens sei bisher nicht zustande gekommen, teilte Schwabl mit. Konkret in Planung sei allerdings die Einrichtung eines neuen Halts Osnabrück-Rosenplatz. „Wir werden das aber sicherlich auch politisch weiterhin im Blick behalten müssen, wenn es Fortschritte geben soll“, stellte Bäumer dazu fest.

Der SPD-Abgeordnete Pott versicherte der IHW, vor dem Hintergrund des Klimawandels und im Sinne der Mobilität im ländlichen Raum sei er von der Notwendigkeit zum weiteren Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs überzeugt. Er gehe davon aus, dass die Zusage aus dem Wirtschaftsministerium und seitens der LNVG zur Unterstützung bei der Realisierung des Halbstundentakes auf dem Haller Willem nach wie vor gelte und weiterhin an der Machbarkeit dieser Verbindung gearbeitet werde.

„Die Reaktivierung des Haller Willem ist eine Erfolgsgeschichte“, schrieb der Grünen-Abgeordnete Bajus der IHW. Die Auslastung zeige, ein überzeugendes SPNV-Angebot führe zu einer guten Nachfrage. Der nächste Schritt sei daher folgerichtig: Taktverdichtung. In NRW klappe das gut. Leider komme in Niedersachsen die LNVG nicht voran. Deshalb sei Verkehrsminister Althusmann gefordert. Er werde sich jedenfalls weiterhin im Stadtrat Osnabrück und im Landtag dafür einsetzen, dass der 30-Minuten-Takt endlich komme, sagte Bajus zu.

Die IHW erinnert daran, das nach den Beschlüssen seit 2010 in den Anliegerkommunen für den durchgängigen 30-Minuten-Takt von deren politischen Vertretungen dieses Anliegen vor einem Jahr gegenüber LNVG und NWL bekräftigt worden und von Kreistag und Stadtrat Osnabrück im Dezember im Nahverkehrsplan festgeschrieben worden sei. Nun müsse in beiden Bundesländern die Politik Grünes Licht geben, damit endlich auch die Menschen zwischen Halle und Osnabrück ein gleichwertiges Schienennahverkehrsangebot bekämen wie die zwischen Halle und Bielefeld.

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27.04.2020
Bericht:
IHW


OS-Bahn-Planungen auch in Corona-Zeiten - Initiativen sprachen mit PlaNOS über Sachstände

Osnabrück – Auch in Corona-Zeiten gehen die Planungen für die OS-Bahn-Projekte weiter. Über die Realisierungsstände der Bahnhalte Alfhausen, Vehrte und Rosenplatz sowie Reaktivierung Tecklenburger Nordbahn und Halbstundentakt Haller Willem sprachen die Initiativen jetzt in einer Telefonkonferenz mit Vertretern der PlaNOS (Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück).

Für den Bahnhalt Rosenplatz sei eine Zuwegung zum Bahnsteig über die Sutthauser Straße und der Zugang zum Bahnsteig über eine Treppenanlage und einen Aufzug vorgesehen, berichtete PlaNOS-Mitarbeiter Gerd Stolle. Die Initiativen gehen weiterhin vom geplanten Inbetriebnahmetermin 2023 aus.

Für die Bahnhalte Belm-Vehrte und Belm-Mitte seien die Aufgabenstellungen für die Planung zwischen der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), der Deutschen Bahn und der Gemeinde Belm abgestimmt worden, erklärte Stolle.  Auf dieser Grundlage hätten Deutsche Bahn und Gemeinde Belm eine Planungsvereinbarung abgeschlossen. Außerdem habe die Gemeinde Belm jetzt einen  Projektsteuerer eingesetzt, der bis Ende April die Vergabe von Planungsleistungen vorbetreiten solle, berichtete Bürgermeister Viktor Hermeler. Es werde die Reaktivierung des Bahnhaltes im Jahr 2025 angestrebt

Aussagen über die Möglichkeiten der Reaktivierung des Bahnhaltes in Alfhausen werden von einem von der LNVG beauftragten Gutachten im Sommer erwartet. „Da Züge aus Sicherheitsgründen mehr Standzeit vor Schrankenöffnung aufwenden müssen, hat sich der zeitliche Spielraum zwischen Osnabrück und Oldenburg weiter verringert“, erklärte PlaNOS-Vertreter Martin Meyer-Luu. Lösungen könnten schnellere Fahrzeuge und mehr zweigleise Begegnungsbereiche bieten. Das Land habe die Strecke beim Bund zur Elektrifizierung angemeldet, vor allem für den Hafenhinterlandverkehr des Jade-Weser-Portes.

Da es für die Tecklenburger Nordbahn zwischen Eversburg und Hauptbahnhof betrieblich eng werden kann, müssen nach Auffassung der Initiativen rechtzeitig Entlastungsmöglichkeiten wie ein drittes Gleis vorbereitet werden. Eingeplant werden müsse ein Halt an der Römereschstraße, um den Campus Westerberg anzubinden. Die Planungen für die Reaktivierung der Strecke über Lotte, Westerkappeln und Mettingen bis Recke sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Mehr Engagement erwarten die Initiativen von der LNVG, um die Zusage von Minister Lies für die Verlängerung des 30-Minutentaktes Bielefeld-Halle bis Osnabrück umzusetzen. „Hier muss den westfälischen Aufgabenträgern aus Hannover endlich das Signal gegeben werden, dass die Planungen aufgenommen werden“, so Johannes Bartelt von der Initiative Haller Willem. Es gelte, die Bereitschaft der VLO (Verkehrsbetriebe Landkreis Osnabrück) zur Herstellung der erforderlichen weiteren Begegnungsbereiche zu unterstützen.

Angesprochen wurde auch die bis 2023 erwartete Fertigstellung der Barrierefreiheit für die Bahnhöfe Bohmte, Bruchmühlen, Hasbergen, Westerhausen und Wissingen. Seitens der Initiativen werden Chancen für Bad Laer und Bad Iburg gesehen, wenn 2023 die Teutoburger-Wald-Eisenbahn zwischen Harsewinkel und Verl für den Personenverkehr wieder in Betrieb genommen wird.

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18.04.2020
Bericht:
HK


Haller Willem fährt wieder regulär - aber mit besonderen Vorgaben

Die Nordwest-Bahn hebt angesichts der Lockerungsmaßnahmen den Sonderfahrplan anlässlich der Corona-Epidemie ab Montag auf.

Halle - Ab kommendem Montag fährt der Haller Willem wieder zu den üblichen Zeiten. Damit endet der Sonderfahrplan, der anlässlich der Corona-Maßnahmen am 24. März in Kraft getreten war. Trotz der Rückkehr zum regulären Fahrplan bittet die Nordwest-Bahn die Fahrgäste, ihre Fahrten – wenn möglich – außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu legen, damit in den Stoßzeiten Berufspendler und Schlüsselpersonen, wie medizinisches Personal, die Kapazitäten nutzen können. Um das Corona-Virus weiterhin zu bekämpfen, appelliert das Landesministerium für Verkehr, auch weiterhin die Hygieneregeln einzuhalten und auf Fahrten mit Bus und Bahn, die nicht zwingend notwendig sind, zu verzichten. Schutzmasken werden empfohlen.

Auch über die Verbindung nach Osnabrück und Bielefeld hinaus gilt auf allen Linien der Nordwest-Bahn im OWL-Netz ab Montag wieder der Regelfahrplan beziehungsweise bei Baustellen, wie auf der Linie RB 74, der jeweilige Ersatzfahrplan. In regelmäßigen Abstimmungsrunden berät die Nordwest-Bahn indes weiterhin mit allen Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie den Aufgabenträgern und dem Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen über die aktuelle Lage in Zeiten der Corona-Pandemie.

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30.03.2020
Bericht:
NOZ


RB 75 "Haller Willem": Schienenersatzverkehr zwischen Bielefeld und Quelle

Osnabrück. Vom 4. bis zum 6. April 2020 kommt es aufgrund von Bauarbeiten auf der Linie RB 75 "Haller Willem" zwischen Bielefeld Hauptbahnhof und Quelle zu Änderungen des Corona-Sonderfahrplans. Auch die Verbindungen von und nach Osnabrück Hauptbahnhof sind betroffen. Die Nordwestbahn hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Grund für die Änderungen sind nach Angaben der Nordwestbahn Bauarbeiten der DB Netz AG. Einige reguläre Zugverbindungen in den Morgen- und Abendstunden entfallen von Bielefeld Hbf nach Brackwede und werden durch einen Schienenersatzverkehr von Bielefeld Hbf bis nach Quelle ersetzt, da der Umstieg vom Bus in den Zug in Quelle barrierefrei und auf kurzen Wegen möglich ist, so die Nordwestbahn. In Quelle besteht Anschluss an die Zugverbindungen des Corona-Sonderfahrplans.

Von Bielefeld Hbf nach Osnabrück Hbf

Die Abfahrt der Ersatzbusse erfolgt in Bielefeld Hbf zu den Minuten 51 bzw.19 und somit zwölf bzw. zehn Minuten früher als die Abfahrt der Zugverbindungen. Die Ankunft in Quelle erfolgt zu den Minuten 6 bzw. 34 und somit sechs bzw. fünf Minuten früher als die Ankunft der regulären Zugverbindungen. Fahrgäste aus Brackwede können in Brackwede in die Züge des Corona-Sonderfahrplans einsteigen. Die Ersatzbusse um 6.19, 7.19, 8.19 und 23.19 Uhr ab Bielefeld Hbf verkehren, auch wenn die Zugverbindungen aufgrund des Corona-Sonderfahrplans entfallen.

Von Osnabrück Hbf nach Bielefeld Hbf

Einige reguläre Zugverbindungen in den Morgen- und Abendstunden entfallen von Brackwede nach Bielefeld Hbf und werden durch einen Schienenersatzverkehr mit Bussen von Quelle nach Bielefeld Hbf ersetzt, da auch hier der Umstieg vom Zug in den Bus in Quelle barrierefrei und auf kurzen Wegen möglich ist. Die Abfahrt der Ersatzbusse erfolgt in Quelle zu den Minuten 45 und 17 bzw. 18 und somit fünf bzw. vier später als die Abfahrt der Zugverbindungen.

Die Ankunft in Bielefeld Hbf erfolgt zu den Minuten 1 und 33 bzw. 34 und somit neun bzw. elf Minuten später als die Abfahrt der regulären Zugverbindungen. Fahrgäste mit dem Ziel Brackwede können die Zugverbindungen des Corona-Sonderfahrplans nutzen und in Brackwede aussteigen. Die Ersatzbusse um 7.17, 7.19, 8.17 und 9.17 Uhr ab Quelle verkehren, auch wenn die Zugverbindungen aufgrund des Corona-Sonderfahrplans entfallen.

Der Ersatzfahrplan ist auf der Homepage der Nordwestbahn unter Baumaßnahmen verfügbar und in den digitalen Auskunftsmedien abrufbar.

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24.03.2020
Bericht:
HK


Weniger Platz für Bahnfahrer: Ansteckungsgefahr im Haller Willem?

Halle. Überall müssen Menschen Abstand halten, in Supermärkten sind Einkaufswagen Pflicht und Klebebänder markieren auf dem Boden die Warteposition am Kassenband. Auch bei der Nordwestbahn, Betreiber des Haller Willem (RB 75) zwischen Bielefeld und Osnabrück, wird Hygiene in diesen Tagen großgeschrieben.

Zumindest sagt dies das in Osnabrück ansässige Unternehmen. „Wir wollen die Infektionsgefahr nicht erhöhen, sondern versuchen, sie so gering wie möglich zu halten", sagt Karin C. Punghorst, Pressesprecherin des Eisenbahnverkehrsunternehmens.

Ganz andere Erfahrungen hat jedoch eine Leserin des Haller Kreisblatt gemacht, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

„In Zeiten von Corona und wo man doch überall Abstand halten soll, setzt die Nordwestbahn bei der RB 75 von Osnabrück nach Bielefeld nur noch einen Zug ein", beschwert sich die Hallerin. Sie sei gestern wir üblich mit dem Zug von Halle nach Bielefeld zur Arbeit gefahren. „Ich fahre jeden Tag mit dem Zug um 7.27 Uhr. Bisher war es so, dass der Zug aus zwei aneinandergekoppelten Zügen bestand. Somit hatte man die Möglichkeit, sich gut zu verteilen. Heute war jedoch nur ein Zug im Einsatz", erklärt die Leserin. Abstand halten sei somit kaum möglich gewesen, zumal auch noch ein Drittel des Zugabteils abgesperrt gewesen sei.

Offenbar war dies auch kein Einzelfall, denn als die Hallerin gestern Nachmittag um 13.59 Uhr in Bielefeld erneut in den Zug stieg, um nach Halle zurückzufahren, ereignete sich das gleiche Szenario.

Grundversorgung hat oberste Priorität

„Unser Ziel ist es, die Grundversorgung sicherzustellen", sagt Punghorst. Dabei könne es im Einzelfall auch mal zu Einschränkungen kommen. Der Betrieb der Zugstrecken sei die grundsätzliche Maxime des Unternehmens. Man werde jedoch die Sache überprüfen und sei generell bestrebt, die Lage kontinuierlich zu verbessern.

Den genauen Grund für die reduzierte Zuglänge konnte die Pressesprecherin gestern nicht nennen, jedoch sei es vermutlicht Personalmangel. Da der wegen der Corona-Krise aufgestellte Notfahrplan erst seit gestern gültig sei, habe es vermutlich personelle Engpässe beim An- und Abkuppeln einzelner Züge in den Bahnhöfen gegeben.

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21.03.2020
Bericht:
NOZ


Coronavirus: Auch Nordwestbahn schränkt Fahrten ein

Osnabrück. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen und Vorgaben zur Eindämmung des Coronavirus gelten im Netz Ostwestfalen ab Dienstag, 24. März, bis vorerst Sonntag, 19. April, Sonderfahrpläne. Es kommt zu Einschränkungen auf allen Linien – auch beim Haller Willem. Das teilt die Nordwestbahn mit.

Das Angebot des Haller Willem wird montags bis samstags von 4.30 bis 22.30 Uhr auf der gesamten Strecke zwischen Osnabrück und Bielefeld auf einen Stundentakt reduziert. Freitags und samstags entfallen darüber hinaus einzelne Zugverbindungen in den späten Abendstunden. An Sonn- und Feiertagen fahren die Züge im Stundentakt des Regelfahrplans.  

Die Sonderfahrpläne aller Nordwestbahn-Linien sind im Internet unter www.nordwestbahn.de verfügbar. In den Online-Fahrplanauskünften (zum Beispiel www.bahn.de) verzögere sich eine aktualisierte Anpassung und wird noch einige Tage in Anspruch nehmen, schreibt die Nordwestbahn. "Wir empfehlen daher unseren Fahrgästen, sich immer direkt auf unserer Homepage zu informieren." Zur besseren Übersicht seien die Sonderfahrpläne so gestaltet, dass die ausfallenden Zugverbindungen durchgestrichen sind. Zusätzliche Fahrten sind farblich markiert.

Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die Hilfe beim Ein- und Ausstieg benötigen, werden gebeten sich so früh wie möglich vor Fahrtantritt unter der Telefonnummer 01806 600161 (20 Cent/Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 60 Cent/Anruf) zu melden.

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04.03.2020
Bericht:
WB


„Talent“-Flotte unter Diesel läuft aus

Halle - Mehr Klimaschutz im Nahverkehr: Der Haller Willem fährt bald wahrscheinlich stromgetrieben und hängt nachts in Osnabrück und Bielefeld „am Ladekabel“. Schon in diesem Jahr soll die Ausschreibung für die Flotte auf der Strecke RB 75 „neu definiert werden“, wie Ulrich Ehrhardt, der Geschäftsführer der Nordwestbahn, bei einem Gespräch mit Mitgliedern der Initiative Haller Willem sowie Borgholzhausens Bürgermeister Dirk Speckmann sagte. In Frage kommen für die Strecke über die Landesgrenze auch Akku-Triebwagen.

Damit sind die Tage der „Talent“-Züge auf der Haller-Willem-Strecke gezählt. Die Verkehrswende nimmt in der Region Gestalt an. Noch läuft in Norddeutschland ein Test. Ulrich Ehrhardt: „Man will jedoch generell weg von Diesel und hin zu einer grünen Antriebstechnologie“. Der derzeit gültige Verkehrsvertrag, in dem die Nordwestbahn als Betreiberin festgelegt ist, läuft noch bis 2025.

Ist der Triebwagenführer gesucht

Pünktlichkeit ist ein großes Thema, bei dem die Nordwestbahn die DB Netz gefordert sieht. Denn das Teilstück zwischen Brackwede und Bielefeld ist wegen der hohen Zugfolge „sehr verspätungsauffällig“, wie Kathrin Redecker, Regionalleiterin OWL, sagte. Die Verspätungen auf dem kurzen Abschnitt übertragen sich jedoch auf die gesamte Strecke.

Um den Fahrgastverlust aus 18 Monaten Brückenbau in Bielefeld auszugleichen und neue Fahrgäste zu gewinnen – erst recht vor dem Hintergrund, dass bei Storck und im Interkommunalen Gewerbegebiet Pium neue Arbeitsplätze entstehen – sei noch sehr viel zu tun, weiß man. Vor allem braucht die Nordwestbahn neue Triebwagenführer. 150 „Lokführer“ und Kundenbetreuer sollen 2020 und 2021 ausgebildet werden.

Andererseits ist eine bessere technische Ausstattung in den Zügen erforderlich, bei den Anschlüssen und im gesamten ÖPNV-Netz. „Wir müssen endlich im digitalen Zeitalter ankommen, damit Reisende, die am Bahnhof ankommen, nicht nur die Heckleuchten des Busses sehen, der gerade abfährt“, betonte Ulrich Ehrhard. Das Ganze sei eine Herausforderung, „ein infrastruktureller Knoten“, in den er auch DB-Netz und DB-Station & Service eingebunden sieht. „Wir müssen Instandhaltungen und technische Wartungen sauber durchlaufen. Zudem müssen die Informationen zwischen Zug, Bus und Betriebsleitzentrale stark fließen“, sagte der NWB-Geschäftsführer auch im Hinblick auf den angestrebten 30-Minuten-Takt zwischen Halle und Osnabrück.

Mobilstation soll 2021 fertig sein

Ein Beispiel für optimistische Planungen liefert die Stadt Borgholzhausen. Dort soll bekanntlich noch 2021 eine Mobilstation am Bahnhof fertiggestellt sein. Drei Geldgeber und fünf Programme haben Fördermittel für das innovative Projekt bereitgestellt. Derzeit läuft die Ausschreibung für den barrierefreien Umbau des Bahnhofsgeländes samt Ladestationen für Pkw, hochwertigen Fahrradboxen, selbstreinigenden Sanitäranlagen, einem „Kiss- & Ride-Parkplatz“, einem zweiten Bus-Haltepunkt und mehr, wie Dirk Speckmann sagte.

Für den Halbstundentakt zwischen Halle und Osnabrück müssen bekanntlich mindestens zwei neue Begegnungspunkte enstehen, zusätzlich zu den dreien in Wellendorf, Halle und Quelle. Im Gespräch sind Standorte zwischen Oesede und Sutthausen sowie zwischen Dissen und Borgholzhausen. „Für einen stabileren Betrieb und ein besseres Störungsmanagement wäre ein dritter Begegnungspunkt zwischen Borgholzhausen und Halle wünschenswert“, sagte Ehrhardt.

Ziel ist mehr Tempo auf der Strecke. Dabei geht es auch um drei Langsamfahrstellen: Bahnübergänge auf Borgholzhausener Gebiet, an denen der Zug nur 60 Stundenkilometer fahren darf. Bei den Übergängen am Holzweg bei Marienbrunnen und hinter dem Cooks ist das kein Problem. Doch für ein Privathaus muss sogar eine 200 Meter lange Straße gebaut werden.

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17.01.2020
Bericht:
IHW


Fahrradplätze, WLAN und Video-Sicherheit - Bahnhofspaten sprachen über Haller Willem

Osnabrück – Dass die seit langem versprochene Verbesserung der Fahrrad-Abstellmöglichkeiten am Bahnhof Sutthausen noch immer nicht realisiert ist, stellten die Bahnhofspaten des Haller Willem jetzt fest. Sie waren vom Eisenbahnbetriebsleiter der Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO), Jürgen Werner, zu einer Besprechung aktueller Entwicklungen am Streckenabschnitt Hörne-Dissen eingeladen worden.

Seit Oktober gebe es die eingezäunte ca. 100 m² große Baustelle mit vorgefertigten Versenkungen auf dem Bahnhofsvorplatz in Sutthausen, für Radler bleibe nur das „wilde Parken“, lautete die Kritik gegenüber der Stadt Osnabrück. Nunmehr habe die Stadtverwaltung mit Verweis auf Lieferschwierigkeiten Fertigstellung bis Ende Januar zugesagt. Bemängelt wurde auch der noch immer fehlende seitliche Wetterschutz am Buswartehäuschen stadtauswärts.

Einhelliges Lob für Sauberkeit und gepflegtes Aussehen äußerten die Bahnhofspaten aus Kloster Oesede, Stefan Schmedt, und Sutthausen, Hartmut Grunwald. Für Sutthausen stellte Werner WLAN-Empfang ab Frühjahr in Aussicht. Notwendiges Nachjustierungen übernehme eine Georgsmarienhütter Fachfirma. Für die Beseitigung von Verunreinigungen des Fahrradabstellbereiches am Haltepunkt Oesede sei die Stadt zuständig.

Der Dissener Bahnhofspate Ernst Haase wünschte sich einen weiteren Sandfang für Zigarettenkippen und Bemähen im Umfeld der Kunstinstallation, wofür allerdings die westfälische Abteilung Station & Service der Deutschen Bahn AG zuständig sei. Jürgen Werner stellte für 2020 neue Abfallbehälter und eine farbliche Auffrischung an den Haltepunkten in Aussicht.

Außerdem stehe in diesem Jahr die weitere Erneuerung von Schienenvergußmassen an Bahnübergängen an, ohne dass es zu einer Betriebsunterbrechung komme. Der nächste Stopfgang des Schotterbettes sei in 2021 vorgesehen, wobei eine Abstimmung mit der für den Abschnitt Dissen-Bielefeld zuständigen DB Netz im Hinblick auf Stopfarbeiten auch auf dem Bereich Abschnitt angestrebt werde.

Für mehr Sicherheit auf den Bahnsteigen würden die Video-Kameras sorgen, berichtete Werner. Anfragen der Polizei zu den gespeicherten Aufzeichnungen hätten vereinzelt zur Verfügung gestellt werden können. Die DFI-Echtzeitanzeige auf den Bahnsteigen funktioniere gut - bis auf die Meldung von Verspätungen des Gegenzuges.

Die Anregung des Wellendorfer Bahnhofspaten Werner Mrohs für Wetterschutz am Fahrkartenautomaten auf den Bahnsteigen habe er der Nordwestbahn weitergegeben, teilte Werner mit. Bei der letzten Kontrolle durch die Landeseisenbahnaufsicht seien keinerlei Mängel an der Strecke festgestellt worden.

Die technische Planung für einen zweigleisigen Begegnungsbereich in Oesede für den 30-Minuten-Takt seien erfolgt, erklärte Werner. Ein zweiter Begegnungsbereich müsse zwischen Dissen und Westbarthausen eingerichtet werden. Abzuwarten sei die Entscheidung der zuständigen Gremien für den Halbstundentakt.

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